Veranstaltungsdetails

K1500-A41109X 5.VE Grundlagen des Entwerfens: Via Mobile

Lehrende: Prof. Dipl.-Ing. Jörg-Sören Joppien; Dipl.-Ing. Lucas Klinkenbusch; Dipl.-Ing. Julia Krafft; Master of Arts Christian Zammit
Veranstaltungsart: Entwurfskurs
Orga-Einheit: Architektur
Semesterwochenstunden: 3
Unterrichtssprache: Deutsch
Professur: Professur Grundlagen des Entwerfens
Terminhinweise: EINFÜHRUNG
14.04.2022

KONSULTATIONEN
donnerstags gemäß Einschreibung
Inhalte: VIA MOBILE
Sommersemester  2022

Der Lehrstuhl GdE hat sich entschlossen sich für den Entwurf des Sommersemesters 22 in der Klimakrise einem Zukunftsthema zu widmen.

Um unseren Lebennsstil der auf Grundlage von fossilen Brennstoffen basiert zu überkommen und die akute Krise des Wohnungsbaus und des öffenlichen Raums zu bewältigen, ist eine Neuprogrammierung der Stadtmobilität angebracht.

Wir wollen uns also mit den Fragen des zeitgenössischen Wohnungsbaus und seiner Verbindung zu Mobilität und Öffentlichem Raum beschäftigen um die gesellschaftliche Verantwortung dieses Themas hervorzuheben.

Das Projekt liegt diesmal direkt vor unserer Tür:

Wir haben uns gefragt warum teure Grundstücke kaufen und Land zu versiegeln, wenn wir eine ganze Straße benutzen könnten und Teile davon sogar entsiegeln könnten. Für die vierspurige Straße Zellescher Weg ist eine Straßenbahn für den Transport vieler Studierenden geplant, für die der grüne Mittelstreifen entfällt. In Zukunft sollen die überfüllten Busse von der Paradiesstraße bis zum Fritz-Förster Platz entlastet werden. Brauchen wir solche Verkehrsarten? Fahren in Zukunft noch so viele Autos?

Was wäre, wenn aus der vierspurigen eine höchstens zweispurige Straße wird und wir in der Dimension der Straße neuen Potentialraum erkennen, der mehr Funktion beinhaltet als nur den motorisierten Individualverkehr?

Die Dimension des Straßenraums bildet zurzeit eine wahrhafte Grenze zwischen den Stadtteilen Südvorstadt und Räcknitz/Zschertnitz. Sie ist Teil des äußeren Dresdener Stadtrings und somit auch eine Verkehrsachse.?Die Bebauung entlang der Straße zeichnet sich durch ihre heterogene Struktur und auch einige Kulturdenkmäler aus. Darunter zählen die Neue Mensa, Treffz-Bau, Willersbau, Andreas-Schubert-Bau, Drude Bau und die Studierenden Wohnheime.

Betrachtet man die Verteilung der von der TU genutzten Gebäude, so wird deutlich, dass es aufgrund der Straße sehr schwierig ist, auf dem gesamten Campus ein Campusgefühl zu erzeugen. Der Zellesche Weg trennt den südlichen Hauptcampus, so dass einzelne Blöcke einschließlich des BZW im nordöstlichen Teil abgetrennt sind. Warum müssen die Studenten der TU Dresden eine direkte Schadstoffquelle ertragen, die mitten durch ihren Campus führt? Dies gilt nicht nur für den Campus, sondern auch für die städtebauliche Struktur des Gebietes. Die kleinteilige Struktur der Villen-/Mehrfamilienhäuser im Norden, die man hinter dem BZW erkennen kann, ist von ihrem südlichen Äquivalent stark abgegrenzt. Während die Universitätsstrukturen im Süden, einschließlich der SLUB, der Sprachgebäude usw., eine sehr interessante heterogene Mischung bilden, kann diese Heterogenität durch die Trennung der Straße nicht einbezogen werden. VIA Mobile wird nicht nur die Trennwirkung des Zelleschen Wegs abbauen, indem sie den Norden mit dem Süden näher zusammenbringt, sondern der neue Wohnen wird auch als Bindeglied zwischen den beiden Wohnknoten am Fritz-Forster-Platz bzw. an der Ecke Ackermann- Paradis Str. fungieren.

Stellen Sie sich vor, Sie trinken an einem lauen Sommerabend ein Bier auf dem Drehpunkt Vorplatz oder essen nach einem vollen Forschungstag in dem kleinen Bistro auf der anderen Seite des Platzes. Wie wäre es mit einem BBQ auf den ASB-Wiesen, organisiert von den studentischen Bewohnern der Via Mobile.

Warum kann der Campus nicht ein Kiezgefühl entwickeln wie es der Alaunpark oder die Neustadt kann?

Wir wollen durch einen Entwurfsprozess aufzeigen wie wir es von einer autoorientierten Stadt über eine nachhaltige Mobilitätsstadt bis zur Stadt der Orte (City of Places) schaffen.

Wir werden also den Teil zwischen dem Fritz-Försterplatz und der Kreuzung Paradiesstraße/ Ackermannstraße bearbeiten.

Die 3. HEs / VEs / Diplomierenden werden einen größeren Teil der Straße bearbeiten, der zunächst den Städtebau fokussiert und sich im späteren Verlauf an einzelnen Stellen der Strecke vertiefen kann. Es soll also ein übergeordnetes Konzept für das ganze Band entwickelt werden um sich dann an präzise gewählten Stellen mit entwurflichen Details beschäftigen zu können. Konzepte wie Microliving/Temporäres Wohnen/Mobiles Wohnen mit spezifischen öffentlichen Nutzungen und einer dazu passenden Außenraumplanung sollen hier umgesetzt werden.

Für den ersten Hauptentwurf werden wir die Straße in einzelne schmale Flächen mit einer Größe von ca. 12 x 20m aufteilen. Jeder Studierende wird dann eine Idee für eine solche zugeteilte Fläche entwickeln. Konzepte wie MicroLiving, eine spezifisch gewählte öffentliche Nutzung je nach Position der Fläche und Bewohnenden und ein Teil Freiraum soll auf jeder einzelnen Fläche neu gedacht und konzeptioniert werden.

Wir besetzen also den Straßenraum und füllen ihn mit Leben um einen Ort zu schaffen, der den umliegenden Kontext wieder verbindet, anstatt ihn zu trennen. Dabei ist es natürlich wichtig sich mit den Bearbeitenden der angrenzenden Flächen auszutauschen. So entsteht ein spannender Diskurs.

Wir wollen in diesem Semester den motorisierten Verkehr nach hinten stellen und uns den Straßenraum zurückerobern.

Also warum nur ein Grundstück, wenn uns die ganze Straße vor der Tür gehören kann!

LEHRPERSONEN
Prof. Joppien, C. Zammit, L. Klinkenbusch, P. Fabry

RAUM
Nach Vereinbarung

TEILNEHMERZAHL
Max. 5

Literatur

Termine

Datum Von Bis Raum Lehrende
Es liegen keine Termine vor.

Übersicht der Kurstermine

    Es liegen keine Termine vor.

Lehrende
  • Dipl.-Ing. Lucas Klinkenbusch
  • Julia Krafft
  • Prof. Dipl.-Ing. Jörg-Sören Joppien
  • Master of Arts Christian Zammit