Veranstaltungsdetails

K1500-A41306X Teilbeleg zum Entwurf "Neuer Annenfriedhof" Landschaftsarchitektur

Lehrende: Dipl.-Ing. Nora Kindermann; Prof. Dr. phil. Marcus Richard Köhler; Dipl.-Ing. Jenny Pfriem; Dr.-Ing. Nils Schinker
Veranstaltungsart: Seminar
Orga-Einheit: Architektur
Unterrichtssprache: Deutsch
Alternativtitel: Teilbeleg Neuer Annenfriedhof
Professur: Geschichte der Landschaftsarchitektur und Gartendenkmalpflege
Terminhinweise: Die Teilnehmenden Studierenden werden nach Abschluss der Anmeldung für das Projekt kontaktiert.
Inhalte: Teilbeleg zum Projekt Neuer Annenfriedhof / Dresden

Der ca. 14,3 Hektar große Neue Annenfriedhof befindet sich im Dresdner Stadtteil Löbtau und schließt sich südlich der Kesselsdorfer Straße an. Von hier erfolgt auch der Hauptzugang in das Areal: Ein repräsentatives, mit Vorhof und seitlichen Arkadengängen gegliedertes Eingangsgebäude empfängt die Besucher. Dieser neoklassizistische Gebäudekomplex wurde nach Entwurf des Architekten Robert Wimmer, einem Schüler Gottfried Sempers, von 1875 bis 1878 errichtet. Dieser monumentale Komplex ist im Stil der Camposanto-Architektur gestaltet. Der Begriff „camposanto“ kommt aus dem Italienischen und bedeutet „heiliges Feld“. Gebäude dieses Architekturstils bestehen aus einer hofartig umschlossene Bebauung mit einem Bogengang, der sich nach innen öffnet.

Die in diesem Komplex zentral angeordnete monumentale Kuppelhalle – ehemals als Feierhalle genutzt – wurde 1945 durch Luftangriffe zerstört und nicht wieder aufgebaut. Seither liegen einzelne Trümmerteile in ihrer ursprünglichen Anordnung in der heute sichtbaren Baulücke und auch im mittigen Weg des Vorhofes, so dass der zentrale Zugang über die Mittelachse nicht mehr möglich ist. Der Vorhof selbst ist gartenkünstlerisch gestaltet und wird von zwei großen Pyramideneichen am Eingangsweg geprägt.

Der Friedhof wurde vom Dresdner Gartenkünstler Max Bertram (1849-1914) als Parkfriedhof gestaltet. Bertram legte großen Wert auf die Erholungsfunktion und die gesundheitsfördernde Wirkung der Anlage, weshalb er vor allem luftreinigende Gehölze pflanzte, wie z. B. Linden, Ulmen und Ahorne, als Einfriedung dienten Weißdornhecken. Den Friedhof zeichnen der symmetrische Aufbau, weitläufige Areale und die zahlreichen struktur- und raumbildende Alleen aus. Diese Alleen bestehen im Norden vorrangig aus Ahornbäumen und im Süden aus Linden.

Der Friedhof war zu seiner Entstehungszeit der größte Friedhof Dresdens und gilt als erste Dresdner Friedhofsgestaltung, die nach gartenkünstlerisch-ästhetischen Interessen gestaltet wurde. Er ist heute als Sachgesamtheit und Gartendenkmal geschützt, zudem sind die beiden Eingangsgebäude als Einzeldenkmale ausgewiesen.

Aufgabe

Der Annenfriedhof soll zukünftig als Ruhestätte, aber auch als sozialer Treffpunkt und zur Naherholung dienen, auch kulturelle Veranstaltungen sind angedacht. Schon heute wird die als Park-Friedhof konzipierte Anlage von den Anwohnern rege genutzt, sei es als Ort der Trauer, Erholung oder zur Durchquerung.

Es geht darum, Ideen zu entwickeln, die eine breitere Nutzung des Friedhofsgeländes durch die Anwohner ermöglichen. Dafür soll über neue Nutzungen nachgedacht werden. In diesem Zusammenhang stellt sich auch die Frage nach der Neubesetzung der durch den Krieg entstandenen Baulücke der ehemaligen Kuppelhalle. Die Einbindung von Trümmerresten, die zeitgemäße Gestaltung eines neuen Auftaktes für ein vielseitig nutzbares Gelände und die sinnvolle Verknüpfung der derzeitigen Funktionen mit weiteren Nutzungen bilden Aufgabenschwerpunkte. In Bezug auf eine mögliche Neubesetzung der Lücke ist auch eine entsprechende Antwort im anschließenden Freiraum notwendig.

Im Zusammenhang mit der möglichen Bebaung ist im Rahmen des Teilbelegs ein Freiraumentwurf zu erarbeiten. Dieser soll zwischen neuer Bebauung und historischem Bestand vermitteln. Dabei sind neben denkmalkonstituierenden Elementen (Freiraum und Architektur), die durch eine sorgfältige geschichtliche Analyse und Bestandskartierung identifiziert werden müssen, auch mögliche Sichtbezüge und Anbindungen zu beachten. Als Ziel steht die denkmalgerechte Weiterentwicklung, Stärkung und Wiederbelebung des historischen Friedhofs sowie die Einbindung neuer Nutzungen.

 
Zielgruppen: Studenten der Fachrichtung Architektur, die sich am Lehrgebiet Denkmalpflege und Entwerfen (Frau Prof. Marx, IBAD) im Rahmen einer Projektarbeit mit dem Neuen Annenfriedhof beschäftigen.
 
Arbeitsaufwand: siehe Modulbeschreibung zum Teilbeleg

Literatur

Termine

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Lehrende
  • Dr.-Ing. Nils Schinker
  • Dipl.-Ing. Nora Kindermann
  • Dipl.-Ing. Jenny Pfriem
  • Prof. Dr. phil. Marcus Richard Köhler