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Als bewusstes Gegenbild zum europäischen Barock formierte sich in der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts der „Klassizismus“ mit einer Formensprache, die sich auf den Beginn der europäischen Architekturgeschichte in der griechischen Antike bezieht. Dazu gehört vor allem der verstärkte Einsatz von Säulenordnungen, die mitunter in bewusstem Gegensatz zu rustikalen Mauerwerks-Architekturen auftreten. Die Betonung der Säulenordnung war aber auch eines der Kennzeichen der italienischen Renaissance gewesen, insbesondere in seiner Spätphase – die Entwürfe Andrea Palladios wären hier vor allem zu nennen. Der „Klassizismus“ weist somit unterschiedliche Wurzeln auf, die sich in der Folge gegenseitig beeinflussten und damit jene universale Architektursprache hervorbrachten, die schließlich als einer von mehreren „Stilen“ in den Historismus des beginnenden 19. Jahrhunderts einging. Diese Entwicklung nachzuzeichnen soll Gegenstand der Vorlesungsreihe sein.
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