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SPACES OF INTERACTION, Kigali (Rwanda)
Translating habitat through daily routine
PRO_WissA
Sommersemester 2022
Ziel dieser wissenschaftlichen Untersuchung ist die Identifikation architektursoziologischer Werte im Anwendungsbereich informeller Siedlungen in Kigali (Ruanda).
In der Hauptstadt Ruandas ist ein sehr hohes Wachstum von Wirtschaft und Demographie zu verzeichnen. Als Land mit der höchsten Bevölkerungsdichte Afrikas ist die Stadtentwicklung getrieben durch rasante Urbanisierungs- und Nachverdichtungsstrategien. Die Bestrebungen des aktuell politisch und ökonomisch fokussierten Masterplans berücksichtigt die soziologische Perspektive der Stadtgestaltung nur unzureichend. Vielmehr müssen historisch gewachsene Wertestrukturen und bestehende kulturelle Qualitäten bewahrt werden, um einer drohenden kulturellen, sozialen und ökonomischen Entwurzelung des vulnerablen Teils der ruandischen Einwohne*innen langfristig entgegen zu wirken.
Aus diesem Grund steht im Mittelpunkt dieser architektursoziologischen Betrachtung der Mensch mit seinen Bedürfnissen, seinem Erleben und Verhalten. Wie wird gesellschaftlicher und privater Raum gelebt, erlebt und angeeignet? Welche komplexen Wirkungszusammenhänge bestehen zwischen gebauter Umwelt und dem menschlichen Durchleben sozialer Territorialität und Interaktion, kultureller Identität und Heimatgefühl?
Um diesen schwer zu erfassenden Fragen näher zu kommen, werden ausgewählte Menschen in den informellen Siedlungen Kigalis von Teams aus deutschen und ruandischen Nachwuchswissenschaftler*innen jeweils einen Tag ihres Lebens, 24 Stunden lang begleitet und zeigen so Einblick in das reale Zusammenspiel von sozialem Leben und gebautem Raum. Als qualitative Untersuchungsmethode wird die Architekturethnografie, unterstützt durch Photovoice-Interviews und szenografische Zeichnungen zur Datenerhebung Vorort erlernt und angewendet. Gemeinsam mit Nachwuchswissenschaftler*innen der ‚University of Ruanda‘ werden in einem Workshopformat in Kigali Daten gesammelt welche als Grundlage für die Ausarbeitung der wissenschaftlichen Arbeit dienen. Weitere Ausflüge zum Kennenlernen architektonischer, kultureller sowie landschaftlicher Zusammenhänge sind ebenfalls Teil der Exkursion, um die eigene Forschungsfrage besser in den Gesamtkontext einordnen zu können.
Eine Infoveranstaltung mit weiteren Details zum Exkursionsprogramm findet am 24.02.2022 um 11:00 Uhr im Zoom unter folgendem Link statt:
https://tu-dresden.zoom.us/my/gde.tud?pwd=WDZRaVRET2RsRjV0RTZNQS9kTjYvQT09
Die Bewerbung zur Exkursion erfolgt bis zum 07.03.22 unter: julia.krafft@tu-dresden.de
LEHRPERSONEN
Dipl.-Ing. J. Krafft
WORKLOAD
360 h, Referat, ethnographische Architekturzeichnungen, Seminararbeit
TEILNEHMERZAHL
Max. 8
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