Veranstaltungsdetails

K1506-A41201X 5.VE Städtebau: Ressource Rüdersdorf - neu aufgemischt. Schinkel-Wettbewerb

Lehrende: Master of Science Henry Fenzlein; Prof. Dipl.-Ing. Angela Mensing-de Jong; Dipl.-Ing. Louisa Scherer
Veranstaltungsart: Entwurfskurs
Orga-Einheit: Architektur
Semesterwochenstunden: 3
Unterrichtssprache: Deutsch
Terminhinweise: Ablaufplan (vorläufig)

14.09.2021  Ausgabe der Wettbewerbsunterlagen
14.10.2021  Einführung/Aufgabenstellung/Ablauf
21.10.2021  Exkursion/Ortsbesichtigung Rüdersdorf


21.10.2021  Individuelle Korrekturen
28.10.2021  Individuelle Korrekturen
04.11.2021  1. Zwischenpräsentation: Analyse & Szenarien
05.11.2021  Rückfragenkolloquium


11.11.2021  Individuelle Korrekturen
18.11.2021  Individuelle Korrekturen
25.12.2021  Individuelle Korrekturen
02.12.2021  2. Zwischenpräsentation: Konzept & Rahmenplan

09.12.2021  Individuelle Korrekturen
16.12.2021  Individuelle Korrekturen
                      Weihnachten/Jahreswechsel
06.01.2022  Individuelle Korrekturen
13.01.2022  3. Zwischenpräsentation: Städtebaulicher Entwurf & Vertiefung

20.01.2022  Individuelle Korrekturen
27.01.2022  Individuelle Korrekturen
03.02.2022  4. Zwischenpräsentation: Layout

14.02.2022  Abgabe Schinkel-Wettbewerb

03.03.2022  Abschlusspräsentation
Inhalte: Thema und Anlass 

"Rüdersdorf lebt seit langer Zeit vom Abbau des Kalksteins, von der Verarbeitung zu Branntkalk und Zement. Die Abtragung des Kalkbergs und die Ausbeutung der Gesteinsschichten bis weit unter Terrain mit dem daraus resultierenden Ver­lust von Landschaft und Identität haben diesen Ort geformt und gleichzeitig zu seiner Prosperität beigetragen. Noch heute wird der Kalkstein in den ausge­dehnten Gewerbeansiedlungen zu Zement und anderen Baustoffen verarbeitet. Neben dem Kalksteinbruch, den historischen Brennöfen und dem modernen Zementwerk haben sich Betriebe der Baustoff- und Logistikbranche angesiedelt. So hat sich eine Agglomeration vitaler Ortschaften ent­wickelt, durchsetzt mit Stätten industrieller Fertigung, teils hochaktiv, teils aufgegeben und ruinös. Und genau diese Wider­sprüche und Maßstabsprünge machen Rüdersdorf mit seinen verschiedenen Ortsteilen so reizvoll für unsere Aufgabenstellung.  
Auf dem Areal der ehemaligen Futterphosphatfabrik ist seit der Stilllegung wenig passiert. Alles Ver­wertbare wurde demontiert und entfernt. Von den imposanten Gebäuden stehen seit der Jahr­tausendwende nur noch leere Hüllen. Kultur- und Filmschaffende entdeckten die Ruinen­landschaft als Inszenierungs- und Dreh­kulisse und weckten wieder das geflügelte Wort vom „märkischen Hollywood“. Am Ufer des Kalksees stand nach 1920 die größte Kulissen­stadt Europas, in der über 50 Stummfilme, aber auch erste Tonfilme gedreht wurden. Mit Wasser, Wald, Sand und Fels konn­ten Filmvisionen aller Art im nahen Umfeld der Metro­pole in Szene gesetzt werden. 
Aber das Gelände ist zu einzigartig, um nur als filmreife Kulisse zu dienen, es braucht Programm! Ein Programm, mit dem der Ort wachsen und sich verändern kann. Das die Ruinen wieder zur Gel­tung bringt. Umbaut statt abreißt. Recycelt statt verwirft. Neue Nachbarschaften zusammen bringt und Gäste ebenso will­kommen heißt. Das eine veränderte Mobilität mitdenkt. Das Natur­potenzial aus­schöpft und vom sozialen Miteinander lebt. Kurzum einen exemplarischen Ort schaffen kann." 


Aufgabenstellung Städtebau 

"Die Gemeinde Rüdersdorf liegt nahe der Stadtgrenze im Osten Berlins, landes­planerisch festgelegt als grundfunktionaler Schwerpunkt außerhalb einer Sied­lungsachse im ländlichen Raum. Seit Jahr­hunderten prägten der Kalk-Tagebau und die Baustoffindustrie die Siedlungsentwicklung, es ent­standen verstreute Ortsteile, eine historische Mitte gibt es nicht mehr. Die Industrie wandelt sich, setzt Gebäude und Flächen frei. Die Nähe zu Berlin begründet eine steigende Nachfrage nach Wohn­­raum. Dies bietet Chancen, den ländlichen Raum abseits von Zentren und Achsen neu zu lesen, zukunftsfähige Lebens-, Arbeits- und Freizeitformen abzuleiten und diese siedlungs­struk­turell und funktional zu verorten. 
Für das Gemeindegebiet Rüdersdorf ist ein städtebauliches Leitbild zu entwik­keln mit einzelnen urbanen Clustern ('Halligen'), die neue, zukunftsweisende Lebensformen ermöglichen – ohne eine Priorisierung oder Zentrenbildung ein­zel­ner Cluster. Im Rahmen der städtebaulichen Entwicklungs­strategien sind attrak­tive Mobilitätsangebote zur Vernetzung untereinander sowie zur Anbindung an Berlin anzubieten. 
Ziel des Leitbilds ist es, Optionen einer eigenständigen Entwicklungsperspektive aus und mit den Potenzialen des Bestands aufzuzeigen und einen Austausch mit wechselseitigem Nutzen zwischen Stadt- und Landbewohnern zu ermöglichen." 


Vertiefungsbereich 

"Auf dem Gelände der ehemaligen Futterphosphatfabrik sollen Angebote für zukunftsorientierte, nach­haltige Lebens- und Arbeitsformen entwickelt werden. Die ehemalige Fabrik, die zur Ausbeutung der natürlichen Ressourcen errichtet wurde, wird damit zum Impulsgeber für eine beispielhafte Transformation, die um den Kern der alten Industrieanlagen (temporäres) Wohnen und Arbeiten, Kunst und Kultur ermöglicht – auch im Sinne der EU-Initiative des 'New European Bauhaus'. 
Mit dem Ziel einer integrativen Wirtschaft stellt sich die Frage nach dem Maß einer angemessenen, baulichen Dichte und Ausnutzung des Flächenpotenzials und der verbleibenden Freiräume für ein suffizientes Leben und Arbeiten sowie Bedürfnissen jenseits materieller Dimensionen, zu denen insbesondere auch die Nutzung der Freiräume gehört. Die Entwicklungsperspektiven der Gemeinde sind beschränkt durch die räumliche Lage zwischen den landespolitisch definierten Entwicklungs­achsen. Die Teilnehmenden sollen sich jedoch ermutigt fühlen, über die naheliegenden relevanten Aspekte wie post-industrielle Atmosphäre oder regionales Kreislaufwirtschaften hinauszudenken und ungewohnte Wege aufzuzeigen. 
Wie können konkrete Raumbildungen und ortsspezifische Qualitäten geschaffen werden, die mit der seit Jahren stärkeren Infragestellung funktionaler Fixierung und statischer Raum- und Vegeta­tionsbilder vereinbar sind? Und wie kann, vor dem Hintergrund der krisenhaften Stimmung der Gegenwart, eine Lebens­stätte in gegebenem Kontext aussehen, die sich klar der Zukunft zuwendet? 
Wie sind die vorhandenen Ressourcen der Landschafts- und Industriekultur genutzt worden, wie sieht die Zukunft der Ruine und der Grube aus? Wie können Ressourcen nachhaltig und umwelt­­schonend weiterentwickelt werden?" 


(Auszüge aus der Vorankündigung des Schinkel-Wettbwerbs 2022) 
Quelle: https://www.aiv-berlin-brandenburg.de/schinkel-wettbewerb-2022-vorankuendigung/
Arbeitsmittel: Alle Unterlagen werden über die OPAL-Plattform zur Verfügung gestellt. Die Betreuung kann hoffentlich in Präsenz erfolgen, digital arbeiten wir mit GoToMeeting und Miro Board.
Webseite: https://tu-dresden.de/bu/architektur/istb/stb/studium/dokumentation-1/entwurf 
Instagram: urban_design_tud

https://www.aiv-berlin-brandenburg.de/schinkel-wettbewerb-2022-vorankuendigung/
OPAL-Kurs: Die Einladung zur OPAL-Plattform erfolgt Anfang Oktober 2021, so dass Sie sich bis zum ersten Termin in die zur Verfügung gestellten Unterlagen einarbeiten können.

Literatur

Termine

Datum Von Bis Raum Lehrende
Es liegen keine Termine vor.

Übersicht der Kurstermine

    Es liegen keine Termine vor.

Lehrende
  • Master of Science Henry Fenzlein
  • Prof. Dipl.-Ing. Angela Mensing-de Jong
  • Dipl.-Ing. Louisa Scherer