Veranstaltungsdetails

K1500-A41103X 5. HE: Vertiefungsentwurf Öffentliche Bauten - NSU-Dokumentationszentrum

Lehrende: Dipl.-Ing. Andreas Fuchs; Dipl.-Ing. Patrick Gründel; Prof.Dipl.-Ing. Thomas Müller; Prof.Dipl.-Ing. Ivan Reimann; Henrike Schoper
Veranstaltungsart: Entwurfskurs
Orga-Einheit: Architektur
Semesterwochenstunden: 3
Unterrichtssprache: Deutsch
Professur: Öffentliche Bauten
Prof. Ivan Reimann | Prof. Thomas Müller
Dr. Henrike Schoper | Patrick Gründel | Andreas Fuchs
Inhalte: NSU-Dokumentationszentrum – Zwickau

Im November 2011 bekannte sich eine Gruppe deutscher Rechtsterroristen unter dem Namen Nationalsozialistischer Untergrund (NSU) zu einer fremdenfeindlichen Anschlags- und Mordserie, der zwischen 2000 und 2007 in sieben deutschen Städten zehn Menschen zum Opfer fielen. Die Selbstaufdeckung ihrer menschenverachtenden Taten offenbarte ein komplexes Netzwerk rechten Terrors, das sich weitestgehend unbeachtet von der Öffentlichkeit, der Politik und den Ermittlungsbehörden in der Bundesrepublik Deutschland etabliert hatte. Im Zentrum steht unter anderem die sächsische Stadt Zwickau, die der Terrorzelle über zehn Jahre als Wohn- und Rückzugsort diente. Von hier aus wurden die Attentate geplant. 

Zivilgesellschaftliche Initiativen, Vereine und Institutionen in Sachsen bemühen sich seit Jahren um gesellschaftliche Aufarbeitung und politische Vermittlung. Es entstand die Idee, ein Dokumentationszentrum für die Opfer des NSU zu schaffen, um „die gesellschaftliche Verantwortung nicht nur ritualisiert anzumahnen, sondern auch ganz praktisch umzusetzen“ (Stellungnahme Projekt Offener Prozess, 2020).

Der Entwurfskurs widmet sich der Gestaltung eines Erinnerungs- und Dokumentationsortes für die Opfer des NSU. Ziel ist die Schaffung eines öffentlichen Zentrums „lebendigen Erinnerns“, an dem die Opfer und deren Angehörige in den Mittelpunkt gerückt werden, Raum für Austausch und Begegnung entsteht und eine langfristig angelegte Aufarbeitung der Ursachen, Ausprägungen und Folgen zum NSU-Komplex gewährleistet wird. Zu den drei wesentlichen Aufgabenbereichen der neuen Einrichtung zählt das „Erinnern & Ausstellen“, „Vermitteln & Diskutieren“ sowie „Forschen & Archivieren“. Kernaufgabe ist Schaffung einer Begegnungsstätte, die vor dem Vergessen der Taten schützt und die weiterhin notwendige Aufklärung des NSU-Komplexes fördert.

Es wird eine architektonische Erscheinung gesucht, die herausfordert, sensibilisiert, differenziert, konfrontiert, vielleicht auch irritiert und trotzdem der Verantwortung gegenüber den Opfern, sowie den Bedürfnissen der Besucher, Nutzer und der Stadt gerecht wird. Die Schwierigkeit liegt darin, eine angemessene architektonische Ausdrucksweise für eine Thematik zu finden, für die es eigentlich keine Sprache gibt. Es muss ausgelotet werden, inwieweit die Architektur sich überhaupt nur darauf beschränken kann, eine Hülle oder einen konstruktiven Rahmen anzubieten, um so Symbolismen, Simplifizierungen und Ästhetisierungen zu entrinnen.

Der Standort für das neue Dokumentationszentrum liegt in der unmittelbaren Nachbarschaft zum 2019 eingeweihten Gedenkort für die Opfer des NSU, am nordöstlichen Ende des Schwanenteichparks in Zwickau. Der Neubau bildet somit die Schwelle zwischen der Altstadt und dem Stadtpark Zwickau und wird zum Entrée des Gedenkorts.
Zielgruppen: 5. HE
Leistungsnachweise: sh. Modulhandbuch Fakultät Architektur
Webseite: https://tu-dresden.de/bu/architektur/ifge/oeb
OPAL-Kurs: Informationsmaterialien und Daten zum Entwurfskurs werden auf OPAL zur Verfügung gestellt.

Literatur

Termine

Datum Von Bis Raum Lehrende
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Übersicht der Kurstermine

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Lehrende
  • Dr.-Ing. Henrike Schoper
  • Prof. Dipl.-Ing. Ivan Reimann
  • Dipl.-Ing. Thomas Müller
  • Dipl.-Ing. Andreas Fuchs
  • Dipl.-Ing. Patrick Gründel