Terminhinweise: |
Vor-Ort Workshop „Zukunftsnarrative“
4.-6.Oktober 2018 in Berlin
Zur Einführung in die Entwurfsaufgabe fahren wir vom 4.-6. Oktober nach Berlin zu einem Vor-Ort Workshop. Dabei werden wir die Gelegenheit haben, mit den einzelnen Akteuren zu sprechen und den Ort kennen zu lernen. Ziel wird es sein, Analyse- und Akteurskarten vor Ort zu erstellen und gemeinsam über mögliche Zukunftsnarrative des RAW Geländes zu sprechen.
Im Rahmen kleinerer Ausflüge werden wir weitere ko-produktive Projekte, wie z.B. den Holzmarkt, die Kindl-Brauerei, das Dragoner Areal, Prinzessinnengärten... besichtigen.
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Inhalte: |
Siehe auch Kurzaufgabenstellung (PDF)
RAW – Ort, Kontext & Aufgabe
Das Gelände des ehemaligen Reichsbahnausbesserungswerks – kurz RAW – ist eines der letzten großen Entwicklungsgebiete innerhalb des Berliner S-Bahn-Rings. Das rund sieben Hektar große Areal liegt im Süden des sog. „Simon-Dach-Kiezes“ in Berlin-Friedrichshain, unweit des Berliner Ostbahnhofes und der Kreuzberger Spree. Geprägt ist das Gelände überwiegend durch einen Gebäudebestand aus Zeiten der Industrialisierung sowie derzeit ungenutzten Brachflächen.
Nach Schließung des Bahnausbesserungswerkes konnte sich hier Ende der 1990er Jahre schnell eine vitale Zwischennutzungsszene etablieren. Künstler, Instrumentenbauer, Initiativen aus dem Stadtteil, eine Zirkusschule, Clubs und die Skater-Szene haben sich in den letzten 20 Jahren in den alten Hallen und denkmalgeschützen Gebäuden niedergelassen.
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Städtebau und Stadtentwicklung werden zunehmend zu Aushandlungsprozessen, an denen viele Menschen und Interessensgruppen teilhaben wollen. Sie verfolgen zwar das gemeinsame Ziel der Weiterentwicklung von Stadt, aber die Interessen von Eigentümern, Nutzern, Investoren, Quartiersbewohnern, Politik und Stadtgesellschaft sind dabei nicht immer unbedingt kongruent.
So scheint auch die Entwicklung des RAW Geländes in einer Sackgasse zu stecken, in der sich wirtschaftliche Interessen, Bedürfnisse der soziokulturellen Nutzungen, Erwartungen von Touristen, Bedürfnisse aus dem umliegenden Quartier und gesamtstädtische Belange miteinander verkeilt haben.
Im Rahmen des „RAW-Dialogverfahrens“ 2017/18 wurden zum ersten Mal die Interessen und Wünsche der verschiedenen Akteure auf dem Gelände deutlich artikuliert und gegenübergestellt.
Auf Grundlage dieser Interessenslagen und in Hinblick auf ein neues, lebendiges und produktives Stück Stadt an diesem Ort kann jetzt ein städtebauliches Konzept zur künftigen Bebauung und eine Entwicklungsstrategie zur schrittweisen Umsetzung entworfen werden.
Dabei sollen große Teile der Bestandsgebäude, Bäume und die soziokulturellen Nutzungen erhalten bleiben. Die Nutzungsvorstellungen bewegen sich derzeit im Bereich Kunst, Kultur, Musik, Sport& Freizeit, kleinteilige Produktion, neue Arbeitswelten, Industrie 4.0., Kreativszene, Büro, Co-Working und flexible Einheiten.
Der städtebauliche Entwurf soll dabei folgende Punkte ausloten:
- eine mögliche Bebauungsdichte
- (prototypische) Baustrukturen für ein durchmischtes und „produktives Quartier“
- Erhalt des RAW-typischen Charakters
- Erschließung / Zugänge / Anbindung an das Quartier
- Neue Freiraumstrukturen und ein Netz öffentlicher Räume
- Kleinteilige, robuste, urbane Freiraumangebote
- Erdgeschossnutzung - und Gestaltung
Die Entwicklungsstrategie soll folgende Punkte berücksichtigen:
- eine mögliche (schrittweise) Umsetzung
- den Erhalt soziokultureller Nutzungen, sozio- ökonomische Betrachtung
- Entwicklungsbeschleuniger und Entwicklungsbremsen
- z.B. Möglichkeiten zur Einbindung der Nutzer*innen in Planung und Gestaltung öffentlicher Räume / Freiräume
- z.B. „Urban Prototyping“, temporäre 1:1 Testfelder für Nutzungen und Räume
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