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Sowohl Deutschland als auch Frankreich waren - neben vielen anderen Ländern in Europa - zu Ende des Zweiten Weltkrieges stark zerstört und standen vor den Herausforderungen des Wiederaufbaus von Wohnungen, Schulen, Krankenhäusern, Verwaltungsgebäuden, Industrien, Sakralbauten, Theatern, Stadtvierteln oder gar ganzer Städte sowie des historischen Erbes. Dieser Wiederaufbau wurde von diversen Akteuren, Politikern, Stadtplanern, Architekten, Ingenieuren und auch der Bevölkerung, gestaltet - mit teilweise sehr unterschiedlichen, teilweise aber auch sehr ähnlichen Ergebnissen.
In diesem Seminar wollen wir dafür exemplarisch die Stadtgeschichte und den Wiederaufbau von Dresden und Brest unter verschiedenen Aspekten betrachten und miteinander vergleichen. Beide Städte weisen sowohl Gemeinsamkeiten als auch Unterschiede auf. So befinden sich beide Städte in einem zentralistisch regierten Staat, liegen beide an einem Fluss, Brest zudem an der Mündung der Penfeld in die geschützte Atlantikbucht. In beiden Städten hatte das Militär große Areale besetzt. Beide Städte wurden im Zweiten Weltkrieg sehr stark zerstört. Heute sind beide bedeutende Universitätsstädte. Jedoch ist Dresden viermal größer als Brest und Landeshauptstadt, während Brest nur Sitz einer Unterpräfektur des Département Finistère ist.
Das Seminar bietet eine hervorragende Ergänzung zum Hauptentwurf an der Professur Denkmalpflege. Beide Lehrveranstaltungen basieren auf einer Kooperation mit der Universität der Westbretagne/Université de Bretagne Occidentale (UBO) und der Maison d’Allemagne in Brest für ein Ausstellungsprojekt zum Wiederaufbau der beiden Städte.
Sofern die Pandemielage und die Corona-Verordnungen es zulassen, ist eine gemeinsame Exkursion nach Brest in der ersten Novemberwoche 2021 geplant.
Doppeldiplomanden und Erasmus-Studierende sind herzlich eingeladen, an dem Seminar teilzunehmen und ihre spezifisch eigenen Kenntnisse und Sichtweisen einzubringen.
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